Darmkrebsvorsorge

Warum ist eine frühzeitige Darmkrebsvorsorge so wichtig?

Obwohl Darmkrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen ist, lässt er sich in seinen Vorstufen erkannt fast immer erfolgreich behandeln – und das schon durch eine einfache Darmspiegelung (Deutsche Krebsgesellschaft 2020). Die Früherkennung von Tumorvorstufen spielt dabei eine entscheidende Rolle, um einer späten Diagnose mit schlechter Prognose vorzubeugen.

Zu den bekanntesten Vorsorgemaßnahmen zählen die Darmspiegelung (Koloskopie) sowie schnell auswertbare Darmkrebsstuhltests, auch fäkale immunologische Tests (FIT-Tests) genannt. Während die Koloskopie eine direkte Untersuchung der Darmschleimhaut ermöglicht, stellt der Darmkrebsstuhltest (FIT) eine nicht-invasive Alternative dar. Doch was ist Darmkrebs überhaupt? Wie entsteht er, und wie läuft eine Darmspiegelung oder ein Stuhltest für die Darmkrebsfrüherkennung überhaupt ab? Erfahren Sie mehr.

Was genau ist Darmkrebs und wie entsteht er?

Darmkrebs, medizinisch als kolorektales Karzinom bezeichnet, entsteht im Dick- oder Mastdarm durch unkontrolliertes Zellwachstum, das Tumore bildet und gesundes Gewebe beeinträchtigt. Dabei entwickeln sich ca. 90% der Darmkrebserkrankungen aus gutartigen Darmpolypen heraus im Schnitt schleichend über einen Zeitraum von 10 Jahren. Diese können tatsächlich früh erkannt bereits im Rahmen einer Darmspiegelung entfernt werden. Wenn sich an der Darmschleimhaut das Erbgut einer einzigen Zelle verändert, und sich zu teilen beginnt, entsteht ein gutartiger Polyp. Wenn sich die Zellen dieses Polypen immer weiter teilen, wächst dieser weiter. Die gute Nachricht: Auch ein großer Polyp kann durch eine einfache Darmspiegelung entfernt werden. In dem Moment, in dem eine erneute Genveränderung der Polypenzellen stattfindet, handelt es sich um Krebszellen, die dann aggressiv im Darm wachsen (Felix Burda Stiftung. 2022).

Wer sollte sich wann auf Darmkrebs untersuchen lassen?

Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern in Deutschland. Deswegen wird die regelmäßige Durchführung eines Stuhltests einmal jährlich ab 50 Jahren sowohl vom Bundesgesundheitsministerium als auch von den Krankenkassen empfohlen. Zudem haben Männer ab 50 und seit diesem Jahr auch Frauen ab 50 Jahren Anspruch auf eine Darmspiegelung, die alle fünf bzw. zehn Jahre wiederholt werden sollte (Bundesgesundheitsministerium. 2024).

Anstieg der Darmkrebsfälle bei jüngeren Menschen

Darmkrebs betrifft zunehmend auch jüngere Menschen: Während die Diagnosen bei über 50-Jährigen zwischen 2002 und 2014 sanken, stiegen sie in der Altersgruppe 25 bis 49 Jahre (Köhn S. 2019). Zudem wird er bei Jüngeren oft erst spät erkannt, was fatale Folgen haben kann. Besonders gefährdet sind Menschen mit familiärer Vorbelastung oder chronisch-entzündlicher Darmerkrankung, was eine frühzeitige Darmspiegelung beim Arzt rechtfertigen kann (Bundesgesundheitsministerium. 2024). 

Neben der Darmspiegelung stellt der Darmkrebsstuhltest eine einfache Alternative ganz ohne ärztlichen Eingriff dar, mit dem man sich von Zuhause aus innerhalb von 15 min selbst testen kann. Darmkrebsstuhltest für die Früherkennung sollten einmal jährlich unabhängig vom Alter durchgeführt werden, um Anzeichen von Polypen oder Tumorvorstufen frühzeitig zu erkennen

Welche Symptome deuten bei Männern und Frauen auf Darmkrebs hin?

Unabhängig von Geschlecht oder Tumor-Lokalisation gibt es Symptome, die auf Darmkrebs hinweisen können, und sowohl für Männer als auch für Frauen typisch sind. Diese sollten Sie ernst nehmen und vorsorglich handeln: 

  • Veränderte Stuhlgewohnheiten: Dazu gehören anhaltender DurchfallVerstopfung oder ein Wechsel zwischen beiden.
  • Krampfartige Bauchschmerzen und häufig zwingender Stuhldrang, oft ohne anschließende Stuhlentleerung.
  • Blässe und Blutarmut/Anämie (mehr lesen): Dies kann ein Hinweis auf unbemerkte Blutungen im Darm sein (sogenannte Sickerblutungen).
  • Deutlicher Gewichtsverlust und anhaltende Schwäche, ohne ersichtlichen Grund.
  • Sichtbares Blut im Stuhl oder dunkler, teerartiger Stuhl.
  • Vermehrte Schleimablagerungen im Stuhl.

Diese Symptome von Darmkrebs können auch durch gutartige Erkrankungen im Darm wie Hämorrhoiden oder Darmentzündungen verursacht werden. Es gilt jedoch immer → Je früher erkannt, desto besser sind die Heilungschancen. (Stiftung Deutsche Krebshilfe)

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